Hallo Dennis,
also so wirklich amphibische Ameisen gibt es nicht. Es gibt aber einige Arten, die zeitweise Überflutungen überstehen und ein paar wenige welche zum Schwimmen fähig sind (berühmtestes Beispiel: die australischen Mangrovenwaldbewohner
Polyrhachis skolova).
Mit denen im Phytotelma-Artikel erwähnten "amphibischen" Ameisen sind sehr wahrscheinlich die
Nepenthes bicalcatar (Kannenpflanze) Mutualisten
Camponotus schmitzi gemeint. Die Ameisen haben ihr Nest in der Pflanze selbst, und können im Wasser der Kannenpflanze schwimmen und tauchen. Sie fischen dabei Insekten heraus, die in die Falle gefallen sind, und verwerten diese im Nest.
Das klingt zuerst nach einem Parasitismus, tatsächlich aber ist die Pflanze stark von den Ameisen abhängig: Der Kot der Ameisen dient der Pflanze als Dünger, ohne die Ameisen wäre die Pflanze nicht in der Lage, die gefangenen Insekten richtig zu verdauen. Als Gegenleistung bietet die Pflanze den Ameisen außerdem extraflorale Nektarien und den Nistraum. Die Symbiose ist schon länger bekannt, es wurde aber erst 2012 von Bazil et al. die tatsächliche Nahrungsbeziehung erforscht. Die Studie ist sogar frei zugänglich, und durchaus lesenswert:
http://www.plosone.org/article/info%3Ado…al.pone.0036179
Wem wissenschaftliche Papers nicht so liegen, hier ein guter, zusammenfassender Artikel:
http://blogs.discovermagazine.com/notroc…ants/#more-6904
Grüße, Phil