Hallo zusammen,
das scheint alles sehr stark zu schwanken (dieses Jahr git es hier sowieso extrem wenige Insekten). Vor zwei Jahren gab es z.B. so viele Faulbaumbläulinge (
Celastrina argiolus) wie noch nie, die ersten bereits am 10. März. Dieses Jahr habe ich bisher einen einzigen (!) gesehen. Ebenso nur ein Kleines Wiesenvögelchen, keinen einzigen Kleinen Feuerfalter und keinen Hauhechelbläuling. Schachbretter habe ich hier sowieso seit 10 oder 15 Jahren nicht mehr gesehen, da fehlen inzwischen wohl die Habitate. Dafür gab es die zwischenzeitlich massenhaft in einem Steinbruch 80 km von hier (wo ich nächste Woche wieder hin will).
Aber es gab auch schon Jahre, in denen ich nur ein einziges Tagpfauenauge (!) registriert habe - in den letzten zwei, drei Jahren neben den üblichen Weißlingen der häufigste Tagfalter hier. Stark zugenommen in den letzten zwei Jahren hat auch das Waldbrettspiel (
Pararge aegeria). Früher nur ganz vereinzelt gesichtet, ist es mittlerweile eine alltägliche Begegnung überall im und am Wald und sogar am Köder im Garten, in zwei Generationen von April bis September.
Auch bei anderen Insekten gab es hier schon extreme Schwankungen. Nur 2 Beispiele: vor ein paar Jahren gab es eine Invasion von wirklich Millionen Asiatischer Marienkäfer vom Vorfrühling bis zum Spätherbst, im ganzen Jahr darauf fand ich insgesamt nur drei Exemplare.
Letztes Jahr war die Schwebfliege
Syrphus (cf.) torvus extrem häufig (auch Millionen von Frühjahr bis Sommer), dieses Jahr habe ich bisher eine einzige gesehen.
Daß die Insektenzahl insgesamt abnimmt ist wohl unbestritten. Das Thema
hatten wir ja schon (jetzt habe ich mich bestimmt teilweise wiederholt mit den Beispielen).
Nachtrag: Widderchen habe ich hier in 20 Jahren noch nie gesehen, und die letzte Sichtung in besagtem Steinbruch-NSG ist auch etwa 20 Jahre her.