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Welches Fischchen bin (habe) ich?? --> Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata)
ich bin gerade ziemlich verzweifelt. In meinem Haus sind auf allen Etagen - also vom Keller bis zum Dachgeschoss - diese Viecher (siehe Anhang) zu finden. Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass es sich um Silberfischchen handelt.. jedoch treffen die "optimalen Haltungsbedingungen" bei mir in keinster Weise zu. Es ist weder Feucht (RLF 45-50%) noch ist es überall "warm" genug. Dennoch war ich davon überzeugt, dass es sich um Silberfische handeln muss, denn das häufigste Vorkommen war im Keller und in den Badezimmern.
Ich habe mit diversen Methoden versucht dieser Plage Herr zu werden - jedoch ohne durchgängigen Erfolg ... meine Frau dreht mittlerweile total ab, wenn auch nur eins der Viecher ihren Weg kreuzt. Ich bin nahe dran alle Böden im Haus rauszureißen, weil ich vermute, dass diese unter dem Laminat leben.. zumindest habe ich an allen Fußleisten im Haus die Viecher entdeckt. Ergo habe ich mit einem Gelköder für Silberfische in allen Ritzen und Leisten eine "tötliche" Falle ausgebracht. Das hat auch bestimmt schon einige Hundert Opfer hervor gebracht. Meistens finde ich die Leichen im Keller oder "torkelnde" Viecher krabbeln über den Boden und lassen sich erschlagen. Dennoch tauchen ab und an an einem Tag locker 10-20 Viecher auf .. Fit wie ein Turnschuh => Megakreisch meiner Frau
Da ich die Viecher aber auch mit ziemlicher Sicherheit zwischen Büchern finde (Kinderzimmer, Küche, etc.. egal wo auch immer Bücher sind) - bin ich jetzt nicht mehr ganz sicher, ob es sich nicht vielleicht doch um Papierfischchen handelt.
Im Grunde ist es mir auch egal um welche Fischchen es sich handelt .. ich will sie los werden... dauerhaft
Die Frage ist nun, was kann ich machen und was für Fischchen sind es .. Soweit ich Google & Co verstanden habe, sind Papierfischchen anders zu bekämpfen .. .aber womit??
Ich bitte euch - sehr verzweifelt - um Hilfe.
Danke,
Andi
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Registrierungsdatum: 8. Juli 2005
Wohnort: 33829 Borgholzhausen/Ostwestfalen (MTB 3815-4), ca. 120 m NN
Hobbys: Entomologie, Paläontologie, Fotografieren, Lesen, Science Fiction, Computer
meine Frau dreht mittlerweile total ab, wenn auch nur eins der Viecher ihren Weg kreuzt. Ich bin nahe dran alle Böden im Haus rauszureißen
Ich bitte euch - sehr verzweifelt - um Hilfe.
meine Güte, die Tierchen sind doch harmlos... Ich lebe seit vielen Jahren mit (Silber-)Fischen zusammen und habe bis heute keine Schäden feststellen können. Eine derartige Hysterie zeugt davon, wie weit viele Menschen sich mittlerweile von der Natur entfremdet haben. Seit Tausenden Jahren leben verschiedene Tiere in den Wohnstätten von Menschen. Die meisten werden kaum jemals bemerkt. Aber heutzutage in unserer sterilen Meister Proper-Umwelt bricht sofort Panik aus, wenn mal einige Mitbewohner im Blickfeld auftauchen.
Klar, wir sind hier ein Forum von Insektenfreunden, doch einen Befall mit Kalerlaken, Bettwanzen oder anderen echten Schädlingen würde ich trotzdem nicht verharmlosen. Da müßte dann auch ein Kammerjäger ran. Doch selbst diese Branche, die gerne Befälle selbst mit harmlosen Tierchen dramatisiert, weil sie ja Geld mit deren Bekämpfung verdient, schreibt zum Papierfischchen (um solche handelt es sich offenbar):
"Gefahren: Papierfischchen sind reine Lästlinge und stellen keine Gefahr dar, da die Schäden sich meist sehr in Grenzen halten" (Quelle).
Also, erstmal tief durchatmen und beruhigen. Vielleicht kann Arp oder jemand anderes, der sich mit den Tieren auskennt, meine Identifizierung als Papierfischchen noch bestätigen oder korrigieren und noch was dazu schreiben.
Viele Grüße, Jürgen
-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=
Borgholzhausen, Deutschland
Typische Habitate, in denen ich unterwegs bin.
-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=
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Registrierungsdatum: 5. Oktober 2006
Wohnort: Niederlande
Hobbys: Technik und nun auch Insekte
Die Bilder zeigen Papierfischchen, was nicht unbedingt heissen soll das sich nicht auch Silberfischchen in der Bude herumtreiben (die kommen auch zusammen vor), aber Papierfischchen tun's auch bei niedrigere Temperaturen und weniger feuchtigkeit noch, in sofern sind die viel besser für unsere moderne, gut isolierte Wohnungen "geeignet".
Was habt ihr denn für Lärmisolierung unter dem Laminat? Vieleicht diese grüne Platten aus gepresstem "Papier" ? Das wäre u.U, eine sehr "brauchbare" Futterquelle und dazu Lebensraum ... da hilft auch Gift nicht wirklich da es nur Seitlich an den Ritzen in diesem Lebesraum eindringt. Grundsätzlich sind diese Tierchen nicht wirklich einfach los zu werden da tief im Substraat abgelegte Eier auch von Gass usw schlecht erreicht werden. Das beste ist um Lebensräume zu reduzieren, bzw so ab zu dichten das sie nicht mehr raus kommen. Vor kurzen hab ich eine Küche abgerissen - nicht etwa wegen den Tierchen, aber hinter den Fliessen lebten hunderte Silberfischchen in den Hohlraumen zwisschen Zement/Kleber und Fliessen. Sölche Lebensräume wären entweder ab zu reissen oder aber 100% um den Rändern ab zu dichten, was oft kaum machbar ist. Sachen die in Wellenkarton "gelagert" sind, etwas losgelösste Tapete mit altmodische Tapetenkleber usw usw, sind auch nicht hilfreich,
Ständig mit Gifte herumwuten verseucht ja auch den eigenen "Lebensraum". Besser also Versteckmöglichkeiten und Futter minimalisieren, Temperaturen niedrig halten und die Räume wirklich trocken. Das ihr die Tiere vorallem in Käche und Bad findet zeigt eigentlich schon das die Feuchtigkeit im Rest der Wohnung schon grenzwertig ist, also erst mal in diese Räume ansetzen und Verstecke/Lebensräume abreissen oder zukitten.
Oder eben akzeptieren das es diese Mittbewohner gibt.
erstmal vielen Dank für das schnelle Feedback.
@Jürgen Peters: Jeder Jeck is anders ... Ich kann gerne einige dieser pussierlichen Tierchen zur Mitnahme anbieten. Bei mir wird es ihnen nicht gut ergehen. Nicht, dass ich etwas gegen die Natur hätte - aber leider lösen die taktilen Reizen dieser urzeitlichen Tierchen einen größeren Ekel / Unbehagen bei einigen Menschen aus. Aber das scheint auch auf Gegenseitigkeit zu beruhen, denn sonst kann ich mit das panische Treppenstürzen und hektische im Kreis rennen der Fischchen leider auch nicht erklären wenn Nachts das Licht angeht.
@Arp - verstehe. Dann bleibt mir leider wohl doch nicht so viel Spielraum was die Gestaltung des Bodens angeht. Soweit ich das bisher sehen kann wurde ein Fließ verwendet um den Trittschall zu dämmen. Wir haben das Haus incl. des Bodens erworben - vielleicht geben die Rechnungen noch etwas mehr Aufschluss. Spätestens jedoch der Abriss des selbigen führt und dann vor Augen, was bisher verborgen ist.
Was ich mich allerdings frage ist diese Stelle deiner Antwort:
Zitat
Das ihr die Tiere vorallem in Käche und Bad findet zeigt eigentlich schon das die Feuchtigkeit im Rest der Wohnung schon grenzwertig ist, also erst mal in diese Räume ansetzen und Verstecke/Lebensräume abreissen oder zukitten.
was meinst du mit Grenzwertig? Im Sinne von zu viel // wenig Feuchtigkeit? Ich kann das gerade nicht ganz greifen.
Das "verseuchen" meines Lebensraumes stellt leider auch nur ein notwendiges - hoffentlich auch längere Sicht total vermeidbares Übel dar. Ich wäre vielmehr zufrieden, wenn ich das alles hätte nicht machen brauchen. Allein die Zeit die mich das bisher gekostet hat - ganz zu schweigen von den Nerven.
Danke und einen schönen Abend,
Andi
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Registrierungsdatum: 5. Oktober 2006
Wohnort: Niederlande
Hobbys: Technik und nun auch Insekte
Gemeint war, wenn die vor allem in Küche und Bad auftreten dann ist es wohl dort so gerade eben feucht genug, anderswo eher zu trocken. Anderseits sprichts Du aber auch von Treppensturzen usw und in Küche und Bad wohl eher keine Treppen denke ich mal, also sind die wohl doch auch anderswo vorhanden ...
Was Laminat ein guter Lebensraum macht ist das es normalerweise an den Seiten nicht "dicht" ist, sondern etwa 1cm Spielraum haben muss um Ausdehnung durch Temperaturschwankungen ab zu fangen, Das ist kaum dicht zu bekommen
Hier in NL wurden von alther oft irgendwelche Platten aus Papier/Pappe-ähnliches Material als Isolation angewendet, später dann eher irgendwelche Rollen Kunststofschaum-mit-silberplastikfolie. Erstere wären potenziel eine gute Futterquelle, letztere eher nicht. Aber ihr habt die Viecher ja auch im Bücherschrank ... da gibt es dann möglich auch Schäden an wertvolle Bücher ... in Bibliotheken/Archive stellen diese Tierchen eine absolute Bekämpfungsnotwendigkeit dar. Dort kommt man aber schon sehr weit mit niedrige Temperaturen und trockene Luft, aber für den Winter im Wohnhaus ist beides nicht so das wahre.
Mit der Bekämpfung von seriösem Befall hab ich aber kaum Erfahrung, da musst Du Dich besser anderswo informieren, nur meine ich das Gift und Gass auch nicht immer Erfolg bringen und ich würde schätzen das z.B. eine umfassende "Vergasung" des Hauses innerhalb einiger Zeit ein oder zwei mal wiederholt werden müsse um aus Eier neu geschlupfte Tiere zu erwisschen vor diese wieder erwachsen sind und sich neu fortpflanzen. Wenn die Wohnung viele "tiefe" Versteckmöglichkeiten bietet wird's eh schwierig. So sachen wie "Systemdecken" im Büro oder auch Laminat-ähnliche Deckenverkleidung mit Hohlraum oberhalb der Sichtdecke im Wohnhaus usw sind auch problematisch...
Am besten mal bei verschiedene Kammerjäger informieren, aber auch dort immer schön skeptisch bleiben über den Wert der gelieferten Infos und vorgeschlagenen Lösungswege ...
Gruss,
Arp
erst mal bin ich ganz froh, dass ich nun mehr oder weniger in meinem Verdacht bestätigt bin, dass die Fischchen sich auch unter dem Laminat verstecken. Und ja - du hast recht - das Laminat ist hier ebenfalls "schwimmend" verlegt, sodass ich einen Wandabstand von min. 0,5cm habe. Das kann ich beim besten Willen nicht mit Silikon abdichten - bzw. es würde nach meiner Erfahrung auch nur kurzfristig helfen. Denn sobald sich auch nur Millimeter kleine Spalte zeigen, quetschen die Tierchen sich wieder durch.
Das Haus durch Gase / Sprays etc. vernebeln zu lassen ist für mich keine Option. Ich nehme nämlich nicht an, dass diese Gase auch unter dem Boden wirken können -- ganz zu schweigen davon, dass das Gas auch in alle Möbel etc einzieht ... NEIN DANKE ...
Am Ende bleibt mir wahrscheinlich einfach nichts anderes übrig als Etage für Etage komplett zu sanieren, da die Tiere überall auftauchen. Vom Keller bis zu Dachboden - einfach überall. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass ich ein komplett offenes Treppenhaus habe, dass vom Keller bis zum Dachboden tapeziert ist. D.h. die Tiere können einfach an der Wand von unten nach oben und zurück laufen... ... das macht es halt so schwierig sie einzugrenzen.
Gruß,
Andi