Moin,
da möchte ich mal ein wenig korrigerend einwerfen:
Was Frank genannt hat sind Richtlinien, die allgemein Anwendung finden. Ob das Bild oder die Bilder über die man verhandelt, nun die Qualität haben, dass sie 50 Euronen wert sind oder nicht, ist letztendlich Verhandlungsgeschick. Aber allgemein wird für eine einmalige, zeitlich begrenzte Nutzung eines Bildes bis zu Euro 50,-- bezahlt. Das ist Fakt.
Für "dauernde" Nutzungsrechte, wie Arno schrieb, kann ich keinem empfehlen einfach so zuzustimmen. Von der Leistung her, die der Fotograf damit bringt, kommt das in etwa dem Verkauf der Urheberrechte am Bild gleich (nicht ganz, da man selber ja das Bild weiterhin nutzen darf). Hier unterhält man sich in der Regel über Summen die, wenn man sehr ungeschickt verhandelt, im dreistelligen Bereich liegen. Meines Wissens sind bei Verkauf der Urheberrechte Summen in einer Größenordnung von ca. 2.500 Euro und mehr im Gespräch, natürlich je nach Verhandlungsgeschick. Nun will Arno, respektive die Nationalparkverwaltung, nicht die Urheberrechte kaufen, sondern "nur" ein dauerndes Nutzungsrecht. Im Falle des Nationalparks sieht das vermutlich so aus, dass die Bilder in Broschüren und/oder auf Tafeln, die im NSG aufgestellt werden, genutzt werden. Möglicherweise eines schönen Tages mal für ein Heftchen oder ein Buch.
Da kommen nun zwei Dinge: es ist einerseits nicht zu erwarten, dass der Nationalpark einen Megareibach damit macht, sondern eigentlich nur auf sich und die Situation in der Natur aufmerksam machen will. Dem kann man Rechnung tragen, ebenso wie man der Tatsache Rechnung tragen muss, dass man nicht die Urheberrechte verkauft, sondern nur eine Dauernutzung des Bildes.
Man muss das ganze auch im Verhältnis betrachten:
Verkaufe ich das Bild einem Verlag für ein Buch, so erhalte ich in der Regel 30 bis 50 Euro für die Nutzung. Das Bild darf nur in diesem einen Buch erscheinen und darf bei Neuauflage erneut verwendet werden, wenn ich das vertraglich nicht ausschließe. Hier gibt es sicherlich Verträge, wo bei Neuauflage erneut eine Zahlung fällig ist.
Verkaufe ich nun die Nutzungsrechte dauerhaft, kann das Bild jederzeit für alles eingesetzt werden. 1. Buch, Monatszeitschrift, Broschüren, Reklame, 2. Buch etc. Da kann man sich ausrechnen, dass man deutlich mehr Geld verdient, was ja auch fair ist, wenn jedesmal ein Betrag gezahlt wird.
Ich denke, dass man nicht darüber diskutieren muss, dass unter dem Bild der Name des Fotografen steht, auch wenn es verkauft wurde.
Man muss aber eines zumindest gestehen: entgegen der Erfahrungen, die man als Entomologe macht, hat Arno hier äußerst fair agiert. Meist laufen solche Anfragen nämlich recht hinterf..., mit der Absicht Informationen oder Bilder für noppes zu erhalten. Die Arbeit hat man, aber abkassieren möchte ein anderer. Und hier hat Arno sehr angenehm überrascht, denn er hat mit offenen Karten gespielt.
Mir lag lediglich am Herzen hier die entsprechende Diskussion loszutreten, damit der einzelne auch weiß, wo die Wertigkeit des eigenen Materials in etwa liegt. Davon kann man, vorallem wenn man von den Einnahmen für die Bilder nicht leben muss, mit gutem Gewissen in Arno's Vorstellungen, respektive die der Parkverwaltung abweichen. Es sollte aber vertraglich zweifelsfrei festgelegt werden, in welcher Form die Dauernutzung erfolgen soll. Wenn damit nämlich Geld verdient wird, sollte die Fairness bestehen den Fotografen dann erneut daran partizipieren zu lassen.
Viele Grüße
Klaas