Hallo Jörg,
das ist sehr interessant, denn normalerweise findet man in Nadelwäldern nur ausnahmsweise Gehäuseschnecken. Grund dafür ist, dass einerseits die Nadeln nur schwer von größeren Bodenorganismen abgebaut werden und daher den Boden versauern, und andererseits die Tannine der Bäume dazu beitragen. Ich nehme an, der Wald ist wie du schon beschrieben hast, der Eichen- Hainbuchenwald mit deutlichen Fichten-Anteilen.
Jetzt ist es daher gerade doppelt interessant, dass die Schnecken gerade an den Fichten so häufig sind, ich würde doch annehmen, dass sie doch die Hainbuchen bevorzugen würden, da ist es sicher angenehmer. Und wenn du dir die Schalen ansiehst: Die sind alle schwer angeätzt, ganz besonders auf Bild #3. Ob das nur normale Ätzung oder "Anknabbern" geschehen ist, kann man nicht beurteilen. Das müsste man direkt beobachten.
Aber was könnte es sein, was die Schnecken so sehr in die Nähe der Fichten treibt, wo ihnen die Säure zusetzt?
Es sind zwar alle Ansichten vorhanden, nur leider ist die Mündungsansicht durch den Weichkörper ausgefüllt, ich kenne das, das ist bei Schließmundschnecken schwierig, wenn es feucht ist, da wollen sie gar nicht mehr ins Haus.
Daher kommen leider mehrere Arten in Frage (Alinda biplicata, Laciniaria plicatula, Macrogastra sp., Clauslilia sp.) Cochlodina laminata ist es nicht.
@Wolli: Bei deiner Schnecke gilt das Gleiche, ohne die typischen Mündungsarmatur der Clausiliiden ist die Bestimmung fast nicht möglich, in diesem Fall würde ich aber fast aufgrund der Färbung und der Umrisse auf Macrogastra sp. tippen. Ist aber nur eine Vermutung.
lg Peter