Hallo Stephanie, hallo Kirsten,
@Kirsten: Die Frage ist berechtigt. [post=170496]Anderswo[/post] hatte Stephanie gefragt ob ihre Papierfischchen seien. Meine Antwort ist das sie tatsächlich sehr danach aussehen. Auch die Angabe das die im ganzem Haus zu finden sind, also nicht nur extrem warm (
Thermoobia) oder hauptsächlich feucht (
Lepisma) deutet darauf hin. Kurz und gut: Nur schon vom Habitus fallen die aus D bekannte
L. und
T. raus. Bleiben, wenn man sich auf bekanntes begrenzt, beide
Ctenolepisma. Die Färbung kann man ziemlich gut erkennen und gibt eigentlch kein Anlass auf
lineata zu schliessen, passt dagegen wunderbar für
longicaudata. Auch die angegebene Lebensweise scheint da besser zu passen. Natürlich bleibt eine winzige Restunsicherheit, aber mit 99+% Warscheinlichkeit sollte das doch wirklich
longicaudata sein. Deswegen: "sieht sehr danach aus". Ich denke das für Stephanies Ansprüche dies auch reicht. Sie will die Tiere loswerden. Natürlich fängt eine effektive bekämpfung damit an das man weiss mit welchem Gegner man es zu tun hat, aber in diesem Fall ist das Papierfischchen der "Angstgegner" und Methoden um diesen los zu werden würden so gut wie sicher auch auf andere Arten greiffen. Andersum ist das nicht immer der Fall.
Zur "Bestimmung" bei Deine Tiere: Beim ersten Bild hatte ich damals den Eindruck man könne möglich etwas von schlecht ausgeprägte Linienzeichnung sehen. Manchmal wenn man eine höhere Auflösung hat sind sölche Sachen sogar schwieriger zu erkennen als bei "schlechtere" Bilder. Deine Fotos bieten es auch an um zu versuchen das dann über das Telson oder andere Details nochmal ab zu gleichen. Die von Dir gezeigte Tiere sind am Ende genau wie diese von Stephanie "so gut wie sicher"
longicaudata. Der Grund das ich bei Dir das als "cf." formuliert habe, ist zum einem das ich meine das Deine Ansprüche an eine sichere Bestimmung anders liegen als bei Stephanie. Dazu kommt das man für Deine, im Buro einer Schiffahrtsfirma in Hamburg, doch wohl etwas stärker auch eventuell eingeschlepptes/neues in Bezug nehmen sollte.
Das "cf." bei Deine ist (war) also auch als Anreitz zu werten um wirklich eine handvoll Tiere ein zu sammeln und diese sicher zu bestimmen. Wenn man, vonwegen Hafen, "alle Arten de Welt" mit einbeziehen will, dann geht das aber nur unter Bino bzw gar Mikroskoop. Wenn überhaupt. Das dies keine einfaches Anliegen ist haben die
hier von Dir nochmal hochgejubelte Tiere mir gezeigt. Ich bin immer noch nicht durch damit, musste es auch immer wieder liegen lassen weil meine inzwisschen dazu gesammelte Literatur in Sachen "weltweit" immer noch unzureichend ist, und das was es an Literatur gibt, bzw was ich habe, sich immer gerne unter einandere wiederlegt, Beobachtungen und Fazite von andere Autore abstreitet usw. Dazu die möglichkeit das es sich um jüngere Tiere handelt und z.B. selbst für
longicaudata die morphologie immer nur für geschlechtsreife Tiere beschrieben ist. Somit hatte ich eine Zucht angefangen um auch die verschiedene Jugendstadien dann mal abgleichen zu können, welche aber durch meinen ungeplanten längeren Verbleib in Indonesien leider fehlgeschlagen ist.
@Stephanie: Danke erstmals für die Fundortangaben. Als Teil Deiner Bekämpfung dürftest Du mir durchaus so viele wie nur möglich, auch kleinere, einsammeln und zuschicken (sehe oben). Deine Fünde können dann auch als echter "Beleg" für diese Art in D abgeheftet werden - sölche Belege sind für D immer noch sehr Sparsam. Wenn Du das machen willst unterhalten wir uns am besten über PN oder e-mail über Versanddetails.
Zu Deine Fragen: Eier werden mit den "Legebohrer" (nun ja, gebohrt wird da nichts) abgelegt in Ritzen im Substrat. Ich kann nur annehemen (also "wissen" ist das nicht) das die Mutter dazu Orte auswählt die geschützt sind (dunkel, etwas feucht, etwas warm) und wo Fressbares für die Lütten ganz in der nähe ist. Da auch Textile von pflanzlichem Ursprung angeknappert werden müsstest Du wohl damit rechnen das in einem Sitz/Bank durchaus sölche vorhanden sein könnten, selbst wenn der Überzug aus Leder, Wolle oder Nylon ist sind in der Polsterung oder Bände über die Federung usw oft pflanzliche Produkte erhalten. Bei einer Waschmaschine hängt es wohl davon ab ob irgendwelche Isolation oder ähnlich verarbeitet ist. Vonwegen feucht und warm wäre es aber schonmal ein vorzugsstandort.
Die Eier brauchen leider nicht wirklich Sauerstoff, sind vonwegen "in Ritzen" auch wohl etwas geschützt gegen "abwischen". Eier und Jugendstadien sind aber viel weniger resistent gegen die anderswo von mir beschriebenen Umweltfaktoren die von ausgewachsene Adulte noch überstanden werden. Also mit einfrieren, aufheizen und/oder trocknen sind die kleinen viel effektiver zu beseitigen. Man könnte z.B., in sofern das Möbel/Machine sowas aushällt die Reinigung auch mal mit einem Wasserdampfsprüher angehen (z.B. Ritzen zwisschen die Blechnahte einer Wasschmachine oder ähnlich). Das ist nun aber nur eine wilde Idee die auf keinerlei Erfahrung bei der "Bekämpfung" dieser Tierchen beruht. Du solltest Dir wohl auch bei einem Kammerjäger schlau machen, aber halte bitte dabei im Kopf das der Dir seine "Dienste" verkaufen möchte und/oder vieleicht mehr auf "vergiften" abfährt als wirklich nötig/effektiv wäre.
Lieber Gruss euch beiden, Arp