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[/n]Hallo,
nachdem ich in der letzten Zeit einiges an Blattläusen fotografiert habe, werde ich mal versuchen, von Zeit zu Zeit - vermutlich in eher unregelmäßigen Abständen - hier ein paar Arten vorzustellen. Für großartige Detailaufnahmen reicht allerdings mein Equipment nicht.
Kurz zu den Wirtspflanzenangaben: Die Hauptwirte sind die, an denen die Eier überwintern und im Frühling die ersten Blattläuse entstehen. Die großen sommerlichen Blattlauskolonien bilden sich an den sog. Nebenwirten. Ist nur eine Wirtspflanze angegeben, so sind Haupt- und Nebenwirt gleich (monözische Lebensweise).
Alle Artangaben sind natürlich absolut ohne Gewähr.
Diese Art findet man häufig auf Kohlblättern. Sie befällt aber je nach Wirt auch die Stängel, Blütenstände oder Schoten. Ihre Färbung ist grünlich oder durch Wachs gräulich. Auf dem Hinterleib befinden sich schwarze Querstreifen, die allerdings oft durch das Wachs verdeckt sind.
Hauptwirt: Ribes sp.
Nebenwirt: Stachys sp., wohl auch Lamium, Galeopsis u.ä.
Man vermutet, dass die Art auch monözisch an Ribes sp. lebt, da ganzjährig Kolonien an Johannisbeeren zu finden sind.
Die Tiere leben auf der Blattunterseite von Johannisbeeren, bei denen der Befall auffällige, rötliche oder orange, blasige Aufwürfe erzeugt. (Im Bild die Gallen eines noch eher schwachen Befalls.)
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[/n][thumb=127862][copy][user=551]Michael Becker[/user][/copy][pst=192305][/pst]
An Ribes[/thumb] [n]
[/n][thumb=127863][copy][user=551]Michael Becker[/user][/copy][pst=192305][/pst]
An Ribes[/thumb] [n]
[/n][thumb=128696][copy][user=1233]Inga[/user][/copy][pst=193336][/pst]
An Stachys[/thumb] [n]
[/n][thumb=128697][copy][user=1233]Inga[/user][/copy][pst=193336][/pst]
An Stachys[/thumb] [n]
[/n][thumb=128698][copy][user=1233]Inga[/user][/copy][pst=193336][/pst]
An Stachys[/thumb] [n]
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Wirtspflanzen: Rosaceae, Unterfamlie Maloideae, z.B. Malus, Sorbus, Crataegus
Je nach Wirtspflanze besiedeln die Tiere die Triebspitzen, Blätter oder jungen Stängel, oft in sehr großer Anzahl. Bei starkem Befall können Blattrollungen oder Verfärbungen entstehen.
1. Bild: Auf Weißdorn (Crataegus), 2. Bild: Auf Sorbus
Hauptwirt: Rosa sp.
Nebenwirte: wohl hauptsächlich Dipsacaceae, Valerianaceae, Onagraceae
Die Biologie dieser häufigen Art ist nicht geklärt. Tatsache ist, dass man im ganzen Sommer übersommernde Kolonien an Rosen findet, gerne auch an Kulturhybriden, an denen die Art wohl die wichtigste Blattlausart ist.
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[/n][thumb=128321][copy][user=551]Michael Becker[/user][/copy][pst=192849][/pst][/thumb] [n]
[/n][thumb=128316][copy][user=1233]Inga[/user][/copy][pst=192847]nur die Orangen?![/pst][/thumb] [n]
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Hauptwirte: Prunus sp., vor allem Prunus domestica und Prunus spinosa
Nebenwirte: Poaceae, vor allem Phragmites und Arundo. Manchmal auch Typha sp.
Die recht unterschiedlich gefärbten Tiere sind stark mit Wachs bepudert und wirken dadurch matt bis gräulich.
Auf den Hauptwirten leben die Tiere blattunterseits. Bei starkem Befall rollen sich die Blätter zusammen. Einige Kolonien übersommern auch auf den Hauptwirten. Als Nebenwirte werden großblättrige, schilfartige Gräser bevorzugt.
(Bilder: Links auf Schilf, rechts auf einer Schlehe)
Wirtspflanzen: Impatiens parviflora. Seltener wird I. balsamina besiedelt. I. noli-tangere wird dagegen nicht besiedelt.
Die ursprünglich ostasiatische Art ist inzwischen paläarktisch verbreitet. Besiedelt werden zunächst die jungen Stängel, später auch die Blattunterseiten und Blütenstände.
Wirtspflanzen: Ursprünglich gibt es einen Wirtswechsel zwischen Abies alba und A. nordmannia auf der einen Seite, und Picea orientalis auf der anderen. In Mitteleuropa bleibt die Art auf die Abies-Arten beschränkt.
Die Tiere befallen die neuen Nadeln im Mai, und zwar vor allem von jungen Bäumen. Die Nadeln werden dabei zurückgekrümmt. Später sind die Tiere von Wachs bedeckt.
Während auf dem Hauptwirt die Unterseiten der Blätter besiedelt werden (rechts), lebt die Art an den Nebenwirten relativ unauffällig unterirdisch oder an den Basen. Sie kann an Getreide schädlich werden. Auffällig sind vor allem die geflügelten Sexuales, die stark gehäuft im September und Oktober auftreten (links).
Bei Aphis fabae s.l. handelt es sich um eine höchst polyphage und variable Artengruppe, deren Kleinarten oft nicht morphologisch unterscheidbar sind, sondern nur mittels Wirtspflanzentests. Typischerweise sind die Tiere breit gebaut, matt schwarz, ev. mit einem Stich ins Grüne, haben relativ kurze, dunkle Siphonen, eine dunkle Cauda, und bis auf an den Enden weiße Tibia.
Aphis fabae s.str.:
wichtigste Hauptwirte in Mitteleuropa: Euonymus, Viburnum, Philadelphus
wichtigste Hebenwirte in Mitteleuropa: Vicia, Phaseolus, Chenopodium, Beta.
Diese Art gehört zur Aphis fabae-Gruppe und wird oft auch als Unterart von A. fabae s.str. aufgefasst.
Hauptwirte: bevorzugt Euonymus europaea, aber auch Viburnum opulus und Philadelphus.
Nebenwirte: Cirsium arvense, aber auch andere Cirsium-Arten sowie Angelica sp. und Veratrum sp.
Wirtspflanzen: Hypericum sp., vor allem Hypericum perforatum
Die Art besiedelt gerne die Stängelbasen, man findet sie aber auch auf den Blattunterseiten oder in den Blütenständen. Die Farbe kann von gelb bis mehr oder weniger hellgrün schwanken.
Wirtspflanzen: Knautia sp., angeblich seltener auch an Scabiosa.
Die Art kann alle Teile der Wirtspflanze besiedeln und tritt in unterschiedlichen Farbvarianten von gelb bzw. grüngelb bis zu dunkelgrün mit hellen oder schwarzen Siphonen auf.
Hauptwort: Fangula alnus
Nebenwirte: zahlreiche krautige Pflanzen.
Die Abgrenzung dieser Art von Aphis gossypii ist umstritten. Sicher erkennen kann man die Art nur am Hauptwirt, wo sie vor allem auf den jungen Stängeln sitzt.
Hauptwirte: Pyrus sp.
Nebenwirte: Galium sp., seltener auch Rubia und Linum.
Auf den Hauptwirten saugen die Tiere auf den Blattunterseiten an der Mittelrippe. Die Blätter rollen sich ein. Manchmal scheinen Kolonien auch am Hauptwirt zu übersommern. Die Nebenwirte werden unterirdisch oder an den Stängeln besiedelt.
Die Art ist hauptsächlich in wärmeren Gebieten der Welt verbreitet. In Mitteleuropa überwintert sie wohl in Gewächshäusern, befällt ab dem Frühjahr aber auch Pflanzen im Freiland. Gut erkennbar ist sie in Mitteleuropa auf Gurken und (wie im Bild) auf Hibiscus.
Hauptwirte: Prunus sp.
Nebenwirte: diverse Asteraceae und Boraginaceae.
Die Art unterscheidet sich von ähnlichen nur durch die Beborstung und Vorlieben für bestimmte Pflanzen (Carduus, Cirsium, Arctium, Bellis, Tanacetum, Senecio, Borago, Cynara, Echium u.a. - hier Cirsium arvense)
Bei starken Befall rollen sich die Blätter der Hauptwirte ein.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Michael Becker« (2. August 2011, 07:50)