Hallo Hans,
Hier sieht man mal wieder eins der Gründe weswegen die Flügelzeichnung der Panorpiden immer wieder als zu wenig diagnostisch zurückgewiesen wird: Es gibt immer wieder "komische" vom üblichem Muster abweichende Exemplare.
Grundsätzlich ist es auch richtig das man eigentlich nicht vom Muster ausgehen kann, besonders wenn man die Familie über einen grösserem Raum betrachtet, weswegen vor allem Weibchen (wie hier) traditionell als schwer bestimmbar gelten. Bei uns im Nordwesten Europas gibt es aber nur so wenige Arten, welche sich zudem im Grundmuster einigermassen unterscheiden lassen, das es trotzdem wieder Sinn macht um dieses heran zu ziehen (und auch Weibchen zu benamsen) - mit Vorsicht und immer der Option offen lassend das man auch mal bei einige Exemplare besser das Handtuch schmeissen muss.
Gäbe es in D
meridionalis, dann wären viele "Bestimmungen" von
vulgaris sehr viel schwieriger, gar bis unmöglich. Die Art ist hier, besonders so nördlich wie Hannover, aber wirklich nicht zu erwarten (sei denn vieleicht mal als einzelnes Tier verschleppt).
Der erwähhnte Verbindungsstreif am Flügelvorderrand ist wohl eins dieser indivduellen Aberrationen die nicht wirklich dem einen oder anderen "Standardmuster" zu zu ordnen sind (auch nicht für
meridionalis!) - nur schon von daher eine sehr schöne Beobachtung *abspeicher*
Im übrigem sehe ich aber nichts was hier deutlich vom üblichem Muster für
vulgaris abweicht und würde daher ziemlich bedenkenlos diesen Namen zuordnen.
Danke für das Bild dieser schönen Variante
LG, Arp