Hallo nochmal,
es hat etwas gedauert mit den Fotos, aber ich habe mir im Museum
Chrysotoxum cautum und
Chrysotoxum intermedium angeschaut. Mit dem Ergebnis, daß ich bei Christophs Tier nicht mehr an
Chrysotoxum cautum glaube.
Es wurden ja schon verschiedene Merkmale in unterschiedlichen Schlüsseln angesprochen. Da fange ich jetzt mal willkürlich an. In
van Veen "Hoverflies of Northwest Europe" steht ja als Haupt-Punkt, der beide Arten trennt, die
Behaarung auf den Hinterleibssegmenten 3 und 4 (ich zitiere das nochmal von oben) (im
DJN-Schlüssel wird das zumindest bei der Artbeschreibung genannt):
- 2.a. Tergites 3 and 4 with short hairs, shorter than the height of metatars 1, seemingly bare --> Chrysotoxum intermedium + Chrysotoxum cisalpinum
- 2.b. Abdominal tergites with long hairs, longer than the height of metatars 1 --> Chrysotoxum cautum + Chrysotoxum arcuatum + Chrysotoum fasciolatum + Chrysotoxum bicinctum
Das ist - zumindest, wenn man das Tier in der Hand hat - mal mehr mal weniger gut zu sehen. Anbei Bild 1 von einer extrem behaarten
C. cautum im Unterschied zu Bild 2 von einer zwar auch behaarten
C. intermedium, aber mit deutlich kürzeren Haaren.
Das zweite ist die
Länge der einzelnen
Fühlerglieder, wie sie Jann dargestellt hat und sie auch bei
van Veen und beim
DJN bei der Beschreibung der beiden Arten behandelt werden.
- a. C. cautum: letztes Fühlerglied so lang wie Glied 1 und 2 zusammen.
- b. C. intermedium: letztes Fühlerglied länger als Glied 1 und 2 zusammen.
Auch das ist am Beleg gut zu sehen. Sehr schön sieht man da, dass die Unterschiede durch die verschieden langen Fühlerglieder 1 und 2 zustandekommen. Diese sind bei
C. intermedium auffallend gestaucht, während sie bei
C. cautum viel gestreckter wirken. Ich weiß nicht, ob man das auf den Fotos einigermaßen erkennen kann: Bild 3 =
C. cautum, Bild 4 =
C. intermedium.
Die größten Unterschiede finde ich allerdings in der
Zeichnung. Diese wird auch im
DJN-Schlüssel zumindest für
C. intermedium angesprochen, während sie im
van Veen fast fehlt. Bei
C. cautum verlaufen die gelben Streifen v.a. auf Segment 3 und 4 nahezu in ganzer Länge parallel zur davor liegenden Segmentgrenze (Nr. 1 auf Bild 5). Am Segmentseitenrand knicken sie scharf nach hinten zum Segmenthinterrand. Sie berühren dabei nicht den Seitenrand, so daß sich dort die schwarze Segmentzeichnung entlangzieht (Nr. 1 Bild 6). Bei
C. intermedium verlaufen die gelben Streifen deutlich gebogen, so daß der Abstand zum Segmentvorderrand seitlich immer größer wird (Bild 7). Außerdem stoßen sie direkt mit dem Segmentseitenrand zusammen (Bild 8 ).
An den Belegtieren ist mir noch aufgefallen, daß der schmale gelbe Streifen, der den Segmenthinterrand markiert, bei
C. cautum überall nahezu gleich breit ist (Nr. 2 Bild 5). Bei
C. intermedium ist die Zeichnung in der Mitte etwas nach vorne ausgezogen und quasi dreieckig (Nr. 2 Bild 6) (ich sehe gerade, daß das auch im
DJN-Schlüssel steht).
Fortsetzung nächster Post: