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  • »Frank Sudendey« ist männlich
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1

Sonntag, 28. Juli 2024, 15:53

Darf ich vorstellen: eine meiner Mitbewohnerinnen!

Moin zusammen,

als ich vor etwa sechs Jahren in diese Wohnung in der Krummhörn (Kreis Aurich) gezogen bin, war die eigentlich schon besetzt.

Glitzernde Kriechspuren in der Küche ließen mich stutzig werden. Nie zuvor hatte ich schließlich Schnecken in einer Wohnung gesehen. Und es sollten noch ein paar Wochen vergehen, bis ich die ersten Individuen zu Gesicht bekam. Denn diese Biester meiden das Licht wie der Teufel das Weihwasser :D

Man kann sie aber überraschen, indem man mitten in der Nacht das Licht einschaltet. Die Schnecken machen dann wirklich auf der Stelle auf dem Absatz kehrt, vollziehen geradezu eine Chicagoschleife, um möglichst schnell das Versteck zu erreichen, wollen sie doch partout nicht gesehen werden.

Es geht um den Bierschnegel:



Die Art gilt als selten, soll sogar über einen Zeitraum von 90 Jahren nicht in Niedersachsen nachgewiesen worden sein! Wenn man aber heute auf die Verbreitungskarte von Naturgucker.de schaut, dann sieht man, dass der Bierschnegel in nahezu ganz Deutschland vorkommt, mit einem Epizentrum um Hamburg herum. In Bayern ist er dagegen wohl tatsächlich deutlich seltener, und auch für Ostfriesland liegen auf der NG-Karte nur wenige Nachweise vor. Immerhin wird im entsprechenden Wikipedia-Artikel das benachbarte Greetsiel im Kapitel Nahrung als Fundort erwähnt!

Im Herbst gibt es immer Nachwuchs, dann muss ich schon mal einige der Tiere einsammeln und vor die Tür setzen. Ansonsten haben wir uns arrangiert und abgemacht, dass die Küche nicht verlassen werden darf! Bis heute haben sich die Schnecken daran gehalten. Und weil sie meine Regeln respektieren, lasse ich auch schon mal über Nacht etwas Leckeres auf der Anrichte liegen :D

Die Bilder habe ich heute Morgen auf der Terrasse geschossen, denn ohne Tageslicht geht es halt nicht.


BG. von Frank

  • »C.Ortmeyer« ist männlich

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2

Sonntag, 28. Juli 2024, 19:05

Hallo Frank,

du hast mich mit deiner netten Erzählung zum Lachen gebracht, was für ein Abenteuer!

Der Mitbewohner macht einen hübschen und recht netten Eindruck, aber deine Großzügigkeit gegenüber Mitbewohnern in der Küche hat mich trotzdem beeindruckt.


Grüße
Chris
Wenn nicht anders vermerkt stammen die Bilder aus meinem Garten in Frankfurt-Sachsenhausen, 50° 09' N, 8° 67' E.

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3

Montag, 29. Juli 2024, 17:58

Lieber Chris,

schön, dass ich dich zum Schmunzeln bringen konnte!

Für viele Menschen hört es ganz allgemein mit dem Verständnis für die Natur auf, wenn es um den eigenen Garten und vor allem ums Haus geht.

Aber ich verstehe das im Falle von Nacktschnecken in der Küche natürlich schon ein bisschen :D Ich will ehrlich sein, auch ich habe sie anfangs kritisch im Auge behalten, aber nach nüchternem Überlegen schließlich festgestellt, dass da einfach nichts Schlimmes passiert. Nur glitzernde Kriechspuren sieht man immer wieder mal, die man aber beseitigen kann. Kot habe ich bis heute nie gefunden! Und weil die Schnecken sich nur in der Küche aufhalten, höre ich sie nachts auch nicht schmatzen ;)

Alles ist gut.

BG. von Frank

  • »C.Ortmeyer« ist männlich

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4

Montag, 29. Juli 2024, 18:21

Schmatzende Schnecken, ist das wahr?

Grüße
Chris
Wenn nicht anders vermerkt stammen die Bilder aus meinem Garten in Frankfurt-Sachsenhausen, 50° 09' N, 8° 67' E.

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5

Montag, 29. Juli 2024, 18:30

Wenn man gute Ohren hat :D

  • »Kirsten Eta« ist weiblich

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6

Samstag, 17. August 2024, 19:13

Frank, ich mag Dich *prust* und ich würde sie auch lassen.

den Limacus flavus sehe ich da auch. Allerdings haben sich im Nachherein viele von denen als Limacus maculatus herausgestellt. Den habe ich im Garten und der war auch schon vor mir da. Was legst Du ihnen denn zum Fressen hin? Sie sind ja eigentlich auf Flechten und Algen spezialisiert. Und bitte, wie feucht ist denn Deine Küche?
Wie sehen denn die Eier von denen aus? Auch wie kleine Zitronen?

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7

Sonntag, 18. August 2024, 15:56

Moin Kirsten,

also: Die Eier habe ich natürlich noch nie gesehen, die Schnecken laichen wohl hinter der Küchenzeile ab. Immerhin habe ich vor ein paar Tage die ersten Jungtiere des Jahres gefunden und vor die Tür gesetzt (Jahrgang 2024).

In meiner Küche spürt man die Feuchte gar nicht (im Rest der Wohnung auch nicht), da habe ich schon Schlimmeres gesehen. Und ich koche auch nie, entsprechend gibt es keinen Wasserdampf. Und ich trinke keine heißen Getränke wie Kaffee oder Tee. In Ostfriesland sind aber die meisten alten Häuser nicht so trocken, wie man es sich wünscht (feuchter bis nasser Boden, ewig feuchter Wind), und deshalb haben viele Menschen hier mit Schimmel zu kämpfen, auch auf den Inseln. Den habe ich hier aber glücklicherweise nicht :D

Bei mir bleibt eigentlich nie was über Nacht auf der Anrichte liegen. Es waren also Tests, die ich durchgeführt habe, um die Schnecken mal herauszufordern :D

Gewürfelte Kartoffel habe ich mal ausprobiert, aber auch Gurke. Beides haben sie angefressen, aber jetzt auch nicht so, dass am Ende nichts übrig geblieben ist. Eher kleine Fraßspuren waren zu sehen. Die angetrocknete Milch in meiner Haferflocken-Schale haben sie aber komplett abgeraspelt, sodass ich sie so sauber, wie sie aussah, zurück in den Schrank stellen konnte. Wovon sich die Schnecken also ernähren in meiner Küche, ist mir ein Rätsel, zumal bei mir alles schneckensicher weggesperrt ist. Aber sie wachsen mühelos heran.

Ich kann es nicht erklären ...

Und natürlich habe ich die Schale gespült, bevor ich sie zurück in den Schrank gestellt habe, das war nur ein Scherz ;)

BG. von Frank

  • »Kirsten Eta« ist weiblich

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8

Sonntag, 18. August 2024, 20:34

Hi Frank,
danke für Deine Ausführungen. Besonders das Spülen der Schale hat mich sehr beruhigt :smack: Die schimmelfreie Küche natürlich auch.

Mein Vorschlag: Leg ihnen doch mal einen Zweig voller Algen und Flechten hin und sieh, was passiert. Oder Steine voller Algen. Übrigens mögen sie auch Haferflocken. Bin gespannt, was Deine Erkenntnisse sind.

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9

Sonntag, 18. August 2024, 20:41

Übrigens mögen sie auch Haferflocken. Bin gespannt, was Deine Erkenntnisse sind.

Deshalb haben sie sehr wahrscheinlich die angetrocknete Milch weggeschleckt, die schmeckte bestimmt noch nach Haferflocken ... Wenn ich einen Stein mit Algen oder Flechten finden sollte, werde ich ihn mal auf die Anrichte legen. Ich werde die Schneggen irgendwann sowieso trainieren, das habe ich mir jedenfalls schon fest vorgenommen. Vielleicht schaffen sie es ja eines Tages, durch einen brennenden Reifen zu springen :D

Schönen Abend noch!

BG. von Frank

  • »Kirsten Eta« ist weiblich

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10

Sonntag, 18. August 2024, 20:54

Vielleicht schaffen sie es ja eines Tages, durch einen brennenden Reifen zu springen :D


Unbedingt :D

Schönen Abend auch für Dich.

  • »wolf« ist männlich

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11

Montag, 19. August 2024, 11:32

Hi Kirsten: schön, mal wieder von Dir zu lesen :) .

Das mit dem "durch einen brennenden Reifen springen" könnte durchaus klappen. ;)

Auszug aus einer Arbeit des alten Haudegens Eduard von Martens. Darin berichtet er unter anderem von seiner Reise mit dem Dampfboot „Amben“ von Timor nach Batavia am 26. Februar 1863. Ihm ist dort eine Landschnecke bei der Untersuchung buchstäblich entsprungen bzw. enthüpft. Womit er nun wirklich nicht gerechnet hatte.

„Auf derartigen Ausflügen, wo die physische Kraft etwas in Anspruch genommen, die Aufmerksamkeit durch beständige Gesellschaft anderer, nicht dasselbe Interesse fühlender Menschen zerstreut und der Comfort des Nachtlagers ein höchst nothdürftiger ist, begeht man wissenschaftliche Unterlassungssünden, welche man zu Haus im bequemen Arbeitszimmer nicht verzeihen kann. Nur soviel kann ich sagen, dass es ein schwärzliches langgestrecktes Thier gewesen......... . ........ das mir aus der flachen Hand weggesprungen war (der erste Fall, dass mir so etwas mit einer Schnecke begegnet)."

Sehr wahrscheinlich handelte es sich um Vitrinopsis fruhstorferi, die dann 1897 von v. Moellendorff beschrieben wurde. Von Moellendorff war gewarnt und dann offenbar schneller als die Schnecke (was in diesem Fall eine beachtliche Leistung für einen Menschen darstellt).

Liebe Grüße: wolf
Zitiert nach: MARTENS, E. von (1863): Über die Landschnecken der Inseln östlich von Java -- Malakozoologische Blätter 10, 169-180

  • »zobel« ist männlich

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12

Montag, 19. August 2024, 13:31

In meiner Küche befinden sich nur hin und wieder Zimtschnecken. Denen mach ich aber dann schnell den Garaus!

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13

Dienstag, 20. August 2024, 06:21

Moin Konrad,

so geht es mir mit der guten Rosinenschnegge. Die schafft es erst gar nicht bis in die Küche :D

BG. von Frank

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14

Samstag, 24. August 2024, 21:54

Hi Kirsten: schön, mal wieder von Dir zu lesen :) .
Ganz lieben Dank und herzlichen Gruß zurück :gerngeschehen:

Allerdings, an springende Schnecken glaube ich erst, wenn ich es gesehen habe. Der Eduard von Martens kann uns ja viel erzählen. War er vielleicht nebenbei noch Angler? ;) Schwärzliches, langgestrecktes Tier? Dann war es sicher eine Lakritzschnecke.

Schönen Abend allerseits,
Kirsten

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15

Dienstag, 10. September 2024, 13:25

Nachtschicht zum Nulltarif

Moin zusammen,

neulich gab es hier mal wieder Pizza!

Um den selbst hergestellten Hefeteig ausrollen zu können, missbrauche ich immer eine uralte Alster-Pulle als Nudelholz. Nach Gebrauch stelle ich sie immer einfach zurück an ihren Platz. Und dann, wenn die Finsternis hereinbricht, wird sie unentgeltlich von Teigrückständen befreit. Wie von Geisterhand :D

Das sieht dann so aus:



Gesehen und geknipst um 2 Uhr in der Früh.

Die noch sehr kleine Zitterspinne möchte übrigens auch beachtet werden.

BG. von Frank

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16

Montag, 23. September 2024, 17:38

Nachts um drei Uhr ...

...gleitet der geile Bierschnegel lautlos, zielstrebig und scheinbar schwerelos über die Anrichte hinweg, um sie von Mehlstaub (es gab mal wieder Pizza!) zu befreien:



Ohne zu murren und ohne einen Putzlappen zu beschmutzen :D :D :D :D

Und jetzt mal ehrlich, isser nich niedlich?

F.