Moin Tony,
Deine Frage kann leicht beantwortet werden:
Es ist kaum möglich. Zur Unterscheidung der einzelnen Larvenarten dienen vorhanden oder eben nicht vorhandene Borsten u.ä. Ist also eigentlich was für denjenigen, der immer ein Taschenmikroskop dabei hat.
Eine grobe Unterscheidung läßt sich aber anhand des Entwicklungssubstrates vornehmen:
Cetonia aurata - im Kompost und im sehr morschen Holz
Protaetia cuprea - im Ameisenhaufen von Formica
Die anderen Rosenkäferlarven machen uns das Leben schwer. Sie leben zwar in luftiger Höhe in Höhlungen von Bäumen, aber neben Protaetia aeruginosa, P. fieberi & Co. gibt es auch noch Osmoderma eremita und Cetonia aurata traut sich auch immer wieder da rein.
Bei L5 Larven läßt sich anhand der Größe zumindest Osmoderma eremita abgrenzen. Bestimmte Borsten am Abdomen von P. aeruginosa sind mit einer Lupe erkennbar, so dass sie vom O. eremita abgegrenzt werden kann, sollte es sich um L4 oder jüngere Larven handeln.
Oryctes nasicornis lebt im Holzkompost. Der Holzanteil muss sehr groß sein. Wird heutzutage sehr durch die Grünflächenämter gefördert, da diese Holz grundsätzlich schreddern und erstmal haufenweise ablegen.
Melolontha spec. (es gibt drei Arten) leben im Boden von Pflanzenwurzeln. Hier wird es schwer die drei Arten zu unterscheiden und diese dann noch, je nach dem in welchem Landesteil man lebt, von Amphimallon, Rhizotrogus und weiteren abzugrenzen.
Valgus hemipterus würde ich im Kompost eigentlich eher nicht erwarten. Die Weibchen kommen selten raus und verbringen ihr kurzes Leben meist im Brutsubstrat und das war bei mir bisher immer Holz.
Und last but not least lassen sich zumindest die Larven der Familie Lucanidae am arttypischen Knick im letzten Drittel erkennen. Die Unterscheidung läuft dann bei mir meist über Größe und Holzart/Holzzustand.
Ergebnis 1 aus dem Komposthaufen meiner meinung nach Cetonia aurata.
Ergebnis 2 wirkt für mich wie eine Lucanidenlarve, aber der "Knick" ist mir nicht typisch genug. Scheint eher eine aussergewöhnliche Haltung einer Cetonidenlarve zu sein oder gar der gewünschte Oryctes. Ich enthalte mich lieber einer genaueren Bestimmung.
Ergebnis 3 sollte wieder Cetonia aurata sein. So wie es aussieht relativ kurz vor einer Häutung, eventuell auch in der Puppenwiege gestört.
Moin Reinhard,
der Fund "unter Grashäufchen" spricht eher für Cetonia aurata. Diese versuchten sich nur in der Erde zu vergraben, weil sie dem Sonnenlicht ausweichen müssen. Der Maikäferengerling lebt definitiv in der Erde. Willst Du diesen finden, wirst Du wohl nicht drum herum kommen etwa 10 cm tief zu graben.
Viele Grüße
Klaas