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Guten Abend,
dieses Wespennest, Durchmesser knapp 10cm habe ich heute an einer aus Bruchsteinen aufgebauten Böschung an einem Feldweg nähe Deggendorf gefunden. Das Nest war direkt an der senkrecht stehenden Steinfläche befestigt.
was sind das für Wespen?
Gruß Werner
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Werner Oertel« (30. Juli 2011, 21:26)
anhängend Beispiele von Polistes bischoffi (Weiberl am Nest und das Nest) und Polistes dominula. Deine Wespe halte ich eher für P. biglumis.
Liebe Grüße
Monsti
Fundorte (sofern nicht anders angegeben): unser Naturgarten/Haus in ca. 900 msm. Trockenrasen/Alm/Wiese m. Baumbestand u. kleinem Feuchtbiotop auf Dolomitschutt. Funddatum i.d.R. identisch mit dem Datum der Anfrage.
Hallo Monsti, Danke!
Hast Du dann eine Vorstellung, welche Art ich fotografiert habe?
Eine Deiner abgebildeten Wespen hat gelbe Fühler, übersehe ich das bei den "meinen"?
Viele Grüße,
Werner
sorry, meine Fotos sind etwas durcheinander geraten:
Bild 1 = P. bischoffi (Nest)
Bild 2 = P. dominula
Bild 3 = P. bischoffi am Nest.
Alles klar? Wegen der Fühlerfarbe kann in Deinem Fall P. dominula ausgeschlossen werden. Ich schrieb oben schon, dass ich Deine Wespe für P. biglumis halte. 100%ig sattelfest bin ich aber auch nicht.
Liebe Grüße
Monsti
Fundorte (sofern nicht anders angegeben): unser Naturgarten/Haus in ca. 900 msm. Trockenrasen/Alm/Wiese m. Baumbestand u. kleinem Feuchtbiotop auf Dolomitschutt. Funddatum i.d.R. identisch mit dem Datum der Anfrage.
Die zwei Arten lassen sich wahrscheinlich nur durch das Bino auseinanderhalten.
Die Farbklekse an Wange und Kiefer variieren auch ... (Volker Mauss und Reinhold Treiber )
Viele Grüsse Gerhard
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Gerhard« (31. Juli 2011, 20:33)
das ist gut möglich, außer man weiß über die lokale Verbreitung und Lebensweise der beiden Arten sehr gut Bescheid.
Liebe Grüße
Monsti
Fundorte (sofern nicht anders angegeben): unser Naturgarten/Haus in ca. 900 msm. Trockenrasen/Alm/Wiese m. Baumbestand u. kleinem Feuchtbiotop auf Dolomitschutt. Funddatum i.d.R. identisch mit dem Datum der Anfrage.
Die Farbklekse an Wange und Kiefer variieren auch ... (Volker Mauss und Reinhold Treiber )
kann man in dem Schlüssel
Volker Mauss, Reinhold Treiber; Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung (Hrsg.): Bestimmungsschlüssel für die Faltenwespen der Bundesrepublik Deutschland. 3.Aufl., 2004 ISBN 3-923376-17-0
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Honigwespen
auf Seite 24, Schlüssel 4´ nachgelesen werden.
Darum anhand von Bildern, nur 50% ob man richtig liegt oder nicht.
wer hat eigentlich deine Nesttiere bestimmt? Gerade bei dir auf 900 m NN würde ich ehe biglumis vermuten. P. dominula hätte man zudem nicht ins Spiel bringen müssen, Gerhard hat die beiden fraglchen Arten durchaus richtig erkannt.
Letztendlich läuft es aber darauf hinaus, wie Mike schon schrieb, dass man die beiden Arten am Foto nicht sicher trennen kann. Auch an weiblichen Belegtieren ist das nicht immer ganz eindeutig, lediglich die Männchen gehen unter dem Binokular und auf entsprechenden Fotos eindeutig.
Beide Arten unterscheiden sich in der Verbreitung. P. bischoffi ist eine Art des Flachlandes, kommt aber (in Deutschland) nur im Süden vor. P. ist vor allem montan/alpin verbreitet, geht aber in Süddeutschland auch in die Ebene (beides dürfte analog auch für Österreich gelten). Daher können sich beide Arten im Verbreitungsgebiet deutlich überschneiden.
Nebenbei: ich habe über die Art 1989 zusammen mit R. Treiber eine Publikation gemacht. Wir haben die Art damals praktisch für Deutschland wiederentdeckt.
Im Zweifel sollte man also im Herbst in den selben Nestern Männchen fotografieren. Dabei ist vor allem der Hinterkopf wichtig. Beim Blick von oben ist dieser bei bischoffi ganz kurz ist, bei biglumus einiges länger.
Hallo an alle, Danke für die Antworten.
Jetzt hätte aber ich noch ein paar ganz andere Fragen,(die man vielleicht gar nicht beantworten kann).
- Wenn sich die Wespen so ähnlich sind, wie wird Hybridisierung verhindert?
durch unterschiedlichen Bau der Genitalien?
- wie ist ihre ökologische Einnischung? Wenn sie im gleichen Lebensraum
auftregen, entsteht dann nicht eine Konkurrenz um weiß ich nicht was alles?
(nach einem ökologischen Grundsatz können 2 Arten nicht dauernd die
gleiche ökologische Nische besetzen, eine Art verdrängt dann die andere.
Paradebeispiel in der Lit.: der Dingo verdrängte in Australien den Beutel-
wolf, weil er die geschickteren Jagdmethoden hatte)
VGr Werner
Original von Werner Oertel
Hallo an alle, Danke für die Antworten.
Jetzt hätte aber ich noch ein paar ganz andere Fragen,(die man vielleicht gar nicht beantworten kann).
- Wenn sich die Wespen so ähnlich sind, wie wird Hybridisierung verhindert?
durch unterschiedlichen Bau der Genitalien?
Was ist dein Kriterium für ähnlich?? Die Männchen sind so unterschiedlich, dass sie von manchen Autoren sogar zu zwei verschiedenen Untergattungen gerechnet wurden.
Hybridsiierung, ein weites Feld. Zum Ersten ist gar nicht sicher, dass die in jedem Fall vermieden wird. Es gibt immer wieder mal Belege für Insektenhybriden. Doch in der Regel sind diese in der F1 unfruchtbar, womit sich das Problem erledigt. Da, wo es nicht klappt, gibt es unzählige Möglichkeiten, wie sich die Arten ausschliessen. Welche bei Polistes zutrifft, weiss ich nicht. Doch in der Regel erkennen sich die Arten am Geruch oder an sonst was und paaren sich nur mit ihresgleichen.
- wie ist ihre ökologische Einnischung? Wenn sie im gleichen Lebensraum
auftregen, entsteht dann nicht eine Konkurrenz um weiß ich nicht was alles?
(nach einem ökologischen Grundsatz können 2 Arten nicht dauernd die
gleiche ökologische Nische besetzen, eine Art verdrängt dann die andere.
Paradebeispiel in der Lit.: der Dingo verdrängte in Australien den Beutel-
wolf, weil er die geschickteren Jagdmethoden hatte)
Wer sagt, dass die beiden Arten im selben Lebensraum auftreten und dort auch noch die selbe Nische besetzen? Und wenn, so einfach ist das mit der Konkurrenzvermeidung auch nicht. Bei den Stechimmen leben zum Teil bis zu 200 Arten in einem Biotop und vermeiden sich irgendwie. Auch hier gibt es zahlreiche Strategien, die zum Teil noch nicht erforscht sind. In der Regel sind das Mikrostrategien, doch bei geringen Indiviudendichten und reichlichen Ressourchen können Arten durchaus auch coexistieren.
Auf der anderen Seite verdrängen sich Arten auch laufend. Das erleben wir immer wieder, gerade jetzt bei den ständigen Arealerweiterungen. Der Fall "Dingo" ist natürlich speziell, weil er ja vom Menschen dort eingeführt wurde. Bei uns erleben wir das sowohl durch die Neozooen, als auch dadurch, dass bei klimatischen Veränderungen Lebensräume verändert werden und sich dadurch die Konkurrenzverhältnisse ändern.
Im Fall Polistes sieht es zudem so aus, dass die seltenere P. bischoffi fast überall zusammen mit der häufigen P. nimpha und auch P. dominulus auftritt, aber eher selten mit P. biglumis. Doch was die im einzelnen machen, weiss ich nicht.
Christian, Danke für Deine ausführliche Antwort.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, weiß man bis jetzt nicht genau, wie sich sehr ähnliche Arten im Konkurrenzverhalten aus dem Wege gehen. Also nicht etwa wie bei Spechten, wo man vereinfacht sagt, dem Schwarzspecht sind die dicken Holzteile vorenthalten, der Dreizehenspecht nur in absterbendem Nadelholz, der Grünspecht ein Ameisenspezialist für eher offene Flächen usw.
Viele Grüße,
Werner
wer mir die Viecher einst als P. bischoffi bestimmt hatte, weiß ich leider nicht mehr. Bei uns gibt's definitiv drei Feldwespen-Arten, wobei P. biglumis tatsächlich am häufigsten vorkommt. Nur selten finde ich P. dominula.
Dass ich bzgl. der Feldwespen nicht wirklich sattelfest bin, schrieb ich oben ja schon. Anhängend ein paar Polistes, bei denen ich mir nicht zutraue, sie biglumis oder bischoffi zuzuordnen. Ist das anhand der Fotos überhaupt möglich?
Ob eine Hybridbildung möglich ist, würde mich ebenfalls interessieren.
Liebe Grüße
Monsti
Fundorte (sofern nicht anders angegeben): unser Naturgarten/Haus in ca. 900 msm. Trockenrasen/Alm/Wiese m. Baumbestand u. kleinem Feuchtbiotop auf Dolomitschutt. Funddatum i.d.R. identisch mit dem Datum der Anfrage.
Fundorte (sofern nicht anders angegeben): unser Naturgarten/Haus in ca. 900 msm. Trockenrasen/Alm/Wiese m. Baumbestand u. kleinem Feuchtbiotop auf Dolomitschutt. Funddatum i.d.R. identisch mit dem Datum der Anfrage.
Original von Werner Oertel
Christian, Danke für Deine ausführliche Antwort.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, weiß man bis jetzt nicht genau, wie sich sehr ähnliche Arten im Konkurrenzverhalten aus dem Wege gehen. Also nicht etwa wie bei Spechten, wo man vereinfacht sagt, dem Schwarzspecht sind die dicken Holzteile vorenthalten, der Dreizehenspecht nur in absterbendem Nadelholz, der Grünspecht ein Ameisenspezialist für eher offene Flächen usw.
Viele Grüße,
Werner
Nicht ganz richtig. Ich weiss nicht, wie sich diese beiden Polistes-Arten ausschliessen, wobei ich noch nicht einmal weiss, ob sie überhaupt zusammen vorkommen und sich differenzieren müssen. Man weiss jedoch schon viel über Insekten, und weiss vielleicht auch in diesem Fall Bescheid. Doch ich kenne nicht die gesamte Literatur. Für viele andere ähnliche Arten gibt es natürlich eine Reihe von Informationen.
Das Thema Schwarzspecht darf übrigens auch hinterfragt werden, weil er hier in Brandenburg oft in Wäldern herumfliegt, in denen die meisten Bäume sehr viel dünner sind als sein theoretischer Stammdurchmesser.
wer mir die Viecher einst als P. bischoffi bestimmt hatte, weiß ich leider nicht mehr. Bei uns gibt's definitiv drei Feldwespen-Arten, wobei P. biglumis tatsächlich am häufigsten vorkommt. Nur selten finde ich P. dominula.
Dass ich bzgl. der Feldwespen nicht wirklich sattelfest bin, schrieb ich oben ja schon. Anhängend ein paar Polistes, bei denen ich mir nicht zutraue, sie biglumis oder bischoffi zuzuordnen. Ist das anhand der Fotos überhaupt möglich?
Ob eine Hybridbildung möglich ist, würde mich ebenfalls interessieren.
Liebe Grüße
Monsti
Was ist mit P. nimpha? Kommt die bei euch nicht vor? Und ist bischoffi wirklich sicher belegt? Anhand deiner Fotos kann ich wenig sagen, so richtig nach bischoffi-Männchen sieht mir jedoch keine aus. Die haben stets einen sehr zierlichen Kopf, und Wülste rechts und links des Kopfschildes.