Liebe Kathrin,
hmmm, es scheint sich wohl keiner auf Deinen Beitrag melden zu wollen
. Na, dann opfer ich mich halt, nicht dass Du Ostern frustriert zu Hause herumsitzt
. Bei den
Megaloptera hin ich literaturmäßig leider nicht allzu üppig ausgestattet. Ich muss bei den Larven auf den Schlüssel von Elliot (1996) "British freshwater Megaloptera and Neuroptera" zurückgreifen. Dieser Schlüssel ist nicht so ganz nach meinem Geschmack, weil er Bestimmungsmerkmale aufführt, die zu einem nicht unerheblichen Grad von der persönlichen und damit subjektiven Einschätzung des Bestimmers abhängen.
So werden als Unterscheidungsmerkmale der
Sialis-Arten die Ausgestaltung der Postoccipitalnaht am Kopf und der Abstand ihrer Enden von der Epicranalnaht herangezogen. Für
Sialis wird angegeben, dass die Postoccipitalnaht deutlich gebogen ist und in ihrer der Mitte kurz
vor der Epicranalart endet, wohingegen bei
Sialis fuliginosa erstere nicht gekrümmt ist und auf die Epicranalart direkt bzw. in Form einer Rinne trifft. Wenn ich mir nun Dein Foto ansehe, frage ich mich, ist die P-Naht nun nach meinem Dafürhalten gekrümmt oder nicht und trifft sie auf die E-Naht oder nicht? Wie gesagt, dürfte die Entscheidung hier von der subjektiven Beurteilung des Bestimmers abhängen. Die weiteren Unterscheidungsmerkmale beziehen sich auf Färbungsunterschiede am Kopf und auf die hellen Flecke auf den Tergiten der Abdominalsegmente.
Aus meiner Sicht ist die Postoccipitalnaht leicht gekrümmt und endet vor der Epicranalart, wenn man mal von einer gaaanz feinen Linie in der Mitte des Schnittpunkts beider absieht und einen zentralen Fleck in der Mitte der Tergite sehe ich auch, den ich allerdings nicht als "large" bezeichnen würde. Damit würde ich eigentlich bei
Sialis lutaria rauskommen, halte das Tier aber trotzdem wegen des Habitats für
Sialis fuliginosa, obwohl auch da eine Trennung nicht eindeutig ist:
Sialis lutaria: Meta-, Hyporhithral, Epipotamal, aber auch gelegentlich im Epirhithral vorkommend,
Sialis fuliginosa: Epi-, Meta-, Hyporhithral, Epipotamal, aber auch gelegentlich im Hypokrenal vorkommend.
Da bleibe ich doch lieber bei den Köcherfliegen!
Liebe Grüße und ein schönes Osterfest
Jürgen