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Zuchtversuch ab Ei - Etappengeschichte - 05.2018 - Schlupf 05.06.2018
Hallo zusammen
Unser Waldrand ist voller Zecken und sehr viele Eier/Raupen parasitierende Wespen sind unterwegs. Das bewegt mich immer mehr dazu, über Zuchten einige Tierchen zu begleiten und schlussendlich wieder da in die Freiheit zu entlassen, wo ich sie entnommen habe. Die Waldwege werden immer wieder von einwachsenden Pflanzen und überhängenden Zweigen und Büschen befreit. Aus solch bewirtschafteten Zonen stammen meine Zweige / Zuchten.
Ich stelle einen laufenden Zuchtbericht ein und hoffe, dass es vielen Spass macht, die Entwicklung zu verfolgen. Nicht immer gehen Zuchten gut aus - aber sehr sehr oft. Schön wäre es, wenn gerade auch diese hier bis zum Falter gehen darf.
Liebe Grüsse, Brigitte
Gesamt-Tagebuch:
05.05.2018 - Fund eines winzigen hellen Eis auf einer breitblättrigen Weide, Blattunterseite.
08.05.2018 - Das 'Gesichtchen' ist sichtbar, der Schlupftermin sehr nah.
09.05.2018 - Die Schlupf-Fotos habe ich nachts verpasst, aber wenigstens habe ich die wirklich winzige Raupe gefunden. Sie ist so winzig, dass sie auf den ebenfalls
winzigen Blatthaaren steht.
10.05.2018 - Die Raupe frisst viele kleine Löcher in das Blatt. Erst die Aufnahme zeigt die Fäden, die sie gespannt hat.
11.05.2018 - Kurz vor der Häutung.
12.05.2018 - Nach der Häutung und nach dem 'notwendigen' Umzug auf ein neues Blatt.
14.05.2018 - Kurz vor der nächsten Häutung.
15.05.2018 - Nach der Häutung wieder 'neu angezogen' (und ist 7 mm lang).
18.05.2018 - Sie hält sich vorwiegend in gut geschützten Winkeln auf und webt Blätter in scheinbar ungeordneten Fäden (sehr) locker zusammen. Sie verschmilzt meistens Ton in Ton mit der Umgebung.
20.05.2018 - Und wieder kurz vor der Häutung.
22.05.2018 - Das dürfte das endgültige Aussehen der Raupe sein.
24.05.2018 - Verpuppt.
05.06.2018 - Schlupf des Falters.
Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von »Brigitte U« (5. Juni 2018, 22:04)
Überraschung :-)
Das Ei gleicht bisherigen Eulen-Eiern in der Struktur ist aber eher 'klein'. Somit ist es auch für mich eine 100%ige Wundertüte und es ist spannend, wohin die Reise geht.
11.05.2018 - Kurz vor der Häutung - Ruhe ist angesagt.
Nun nach der Häutung zeigt die Raupe schon ein ganz spezielles Aussehen. Es kann sein, dass ich die Art kenne und jetzt schon weiss was es wird :-)
12.05.2018 - Nach der Häutung und nach dem 'notwendigen' Umzug auf ein neues Blatt.
Und einige 'Schreckstunden':
Je nachdem wann man das Ei findet, besteht die erste Herausforderung darin, das Blatt tagelang frisch zu halten bis endlich das Räuplein schlüpft. Oft bleiben die Räuplein auf dem alten Blatt. So setze ich sie (so spät als irgend möglich) wenn das Blatt definitiv nicht mehr frisch genug ist, das Räuplein in einer aktiven Phase auf ein frisches Blatt um, so dass sie genug Feuchtigkeit und wieder frisches Material zu fressen hat. Mit viel Geduld und Gefühl, um das filigrane winzige Wesen nicht zu verletzen. Das musste ich bei diesem Räuplein ebenfalls machen, da ich das Blatt mit dem Ei bereits 5 Tage hatte. Beim Umsetzen kommt nebst dem neuen Zweiglein auch das alte Blattmaterial mit dazu, so dass ich eine hohe Sicherheit habe, dass die winzige Raupe alles hat, was sie benötigt. Manchmal - so auch jetzt - finde ich die winzige Raupe dann eine Weile nicht mehr und es braucht Geduld, bis man sie irgendwo in den Blättern wieder entdeckt. Das ist fast die einzige wirklich kritische Phase, wo man so einen Winzling auch mal verlieren kann. Heute morgen habe ich dann die ersten Kotspuren und Fäden entdeckt, uff, alles gut.
Liebe Grüsse, Brigitte
@ Jürgen: wenn eine Raupe aus einem Ei schlüpft, habe ich es noch nie erlebt, dass sie dann (später) parasitiert war. Entweder schlüpfen kleine Wespen aus den Eiern, wenn nicht, hat man eine 'gesunde' Raupe zur Aufzucht.
In der Phase: 'fressen' - 'Ruhe' - 'häuten' - 'Ruhe' - 'fressen'. Die Raupe entwickelt sich bisher problemlos weiter. Einige von Euch werden bereits schon wissen, was es werden wird.
14.05.2018 - Kurz vor der nächsten Häutung.
15.05.2018 - Nach der Häutung wieder 'neu angezogen' (und ist 7 mm lang).
18.05.2018 - Sie hält sich vorwiegend in gut geschützten Winkeln auf und webt Blätter in scheinbar ungeordneten Fäden (sehr) locker zusammen. Sie verschmilzt oft Ton in Ton mit der Umgebung.
20.05.2018 - Und wieder kurz vor der Häutung.
Und nochmals ein rechtes Stück gewachsen. Das Foto ist vom 22.05.2018 und zeigt wahrscheinlich das endgültige Aussehen der Raupe. Noch immer Ton in Ton mit der Blattfärbung der Weide.
24.05.2018: der fertige Kokon. Die beiden 'Fäden' die nach oben zeigen, waren an einem weiteren Blatt befestigt. Der Kokon sass somit locker fixiert zwischen den Blättern.
Der Abschluss der Zuchtgeschichte: heute ist der kleine, aber markant gefärbte Falter geschlüpft. Er ist bei uns wohl eher häufig, ich hatte ihn letztes Jahr bereits gehabt und dieses Jahr sind es gar mehrere, aber ausser diesem Ei waren alle anderen Raupenfunde.
05.06.2018 - Schlupf des Falters
Auf dem Rindenstück hat sich der Falter ruhig verhalten, man hat aber doch den Eindruck, dass er nicht sonderlich begeistert ob dem Fototermin war.
Das letzte Bild - eine Vergrösserung des Flügelrandes - zeigt (ich wollte fast Federn schreiben :-) ) die wunderschönen und kräftig gefärbten Schuppen. Superschön, die verschiedene Beschaffenheit der abschliessenden Schuppen gegenüber den 'flächendeckenden'.