Liebe Mitmenschen da draußen,
in meinem alten Heimatdorf im LK Osnabrück gab und gibt es ein Landschaftsschutzgebiet. Über den Sinn dieser Auszeichnung habe ich schon als Kind viel nachgrübeln müssen, weil das Gebiet nur aus Äckern besteht. Hier in Ostfriesland sieht es nicht anders aus. Die gesamte Krummhörn z. B. ist eine einzige Agrarsteppe, die intensivst bewirtschaftet wird. Trotzdem findet man auch hier solche Schilder:
Auch hier handelt es sich ausnahmslos um Flächen, die aus ökologischer Sicht längst den Hirntod gestorben sind. Wenn man dort überhaupt noch etwas entdecken kann, dann sind das auf Äckern rastende Limikolen oder Möwen. Die sind aber nur deshalb hier, weil der Deich nicht weit ist und es sich eben um Küste handelt. Diese Vögel würden darüber hinaus wohl andere Flächen bevorzugen, wenn es sie denn gäbe. Was ist also der Sinn eines LSG? Der entsprechende Wiki-Artikel hilft mir nicht weiter. Will man den Mais schützen (Bild 2)? Oder den Raps? Ich meine, für die Natur springt dabei jedenfalls nichts heraus. Und dem Anschein nach gibt es so etwas auch nur in Deutschland.
Der Rysumer Nacken ist hingegen eine echte Oase inmitten dieser toten Landschaft. Zwar gibt es auch dort leider zwei Äcker (Mais, Raps), aber im größten Teil des Gebiets wird nicht gedüngt, die Böden sind sandig, es gibt nahezu vegetationslose Bereiche und entsprechend eine Artenvielfalt, wie man sie in der weiteren Umgebung vergeblich suchte und die nur noch von den wunderschönen Inseln getoppt wird (dort gibt es, von Borkum abgesehen, keine intensive Landwirtschaft). Dieses Gebiet zeigt also sehr eindrucksvoll, wie es ohne diesen Zerstörungswahn nicht nur in der ganzen Krummhörn aussehen könnte.
Heute Morgen konnte ich dort übrigens einen zweiten Kleinen Perlmutterfalter finden:
Und meine erste Hornissenschwebfliege für dieses Gebiet:
Und zum Abschluss noch schnell Bild vom Lebensraum des KP:
Beste Grüße von Frank